Eine interessante Entdeckungsreise durch vielfältige kleine Welten und Arrangements aus Playmobil konnten in der vergangenen Woche die Kinder der Klasse 2f der Vredener Norbertschule im kult Westmünsterland erleben.
Die aktuelle Sonderausstellung bot Dinge zum Staunen, Wiedererkennen und Ausprobieren. Zunächst gab es eine Reise durch den Kreis Borken mit seinen Besonderheiten, die dort aus Playmobil nachgebaut sind.
Weitere Schaukästen präsentierten beispielsweise Historisches, Festlichkeiten und Kultur: und alles mit herausragendem Können mit Playmobil gebaut und dargestellt.
Für die Kinder der Klasse 2f, deren Maskottchen ein Mammut ist, war die Station der Vor- und Frühgeschichte mit den Playmobil-Mammuts natürlich eine tolle Erscheinung.
Die Liebe zum Detail sprach die kleinen Gäste an und wurde mit Freude am Schauen, Entdecken und Erzählen belohnt. Bei einem Suchspiel durften die Kinder mit Fotokarten einzelne Kleinigkeiten in der Gesamtausstellung suchen, was Motivation und Ehrgeiz weckte.
Anfangs sagten einige Schüler*innen, dass sie selbst gar nicht so viel Playmobil zu Hause hätten und lieber mit Lego spielten. Doch im Museum sah man ihnen die Begeisterung und die angeregte Fantasie wirklich an.
Am Ende durften alle an vorbereiteten Tischen mit Playmobil spielen. Da gab es zum Beispiel ein Piratenschiff, eine Feuerwehr, ein Schloss und eine Baustelle mit entsprechenden Figuren, Fahrzeugen und sonstigen Bauteilen. Jeder fand für sich das Passende, und es war keine Spur von Langeweile zu merken.
(06.11.2024)
"Heute stehen wir vor einer spannenden Aufgabe, die nicht nur unseren Arbeitsalltag, sondern auch das Leben unserer Schülerinnen und Schüler positiv verändern wird." Mit diesen Worten stimmte die Schulleitung das Personal der Vredener Norbertschule im August auf eine wichtige Neuerung im aktuellen Schuljahr 2024/2025 ein.
Zu diesem Zeitpunkt ging es um die Einführung der 5 goldenen Regeln. Eine Projektgruppe aus Akteuren der Schule hatte sich unter Einbindung der Impulse aus den Kinderkonferenzen über mehrere Monate hinweg mit der Thematik befasst und eine nachhaltige Konzeption entwickelt.
Es war den Kindern ein wichtiges Anliegen, dass Regeln in der Schule für alle gleich gelten und von allen beachtet werden. In den 5 goldenen Regeln sollen sich deshalb nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen wiederfinden. Bei der Formulierung wurde darauf geachtet, diese schulbezogene Anwendbarkeit zu erreichen. Hinter dem ICH stehen also alle Personen im Alltag unserer Schule. Bei uns kann jedes Kind zur LEGENDE werden, und dafür müssen die Erwachsenen legendäre Vorbilder sein.
Weiter aus dem Wortlaut der Schulleitung an das pädagogische Team:
"Dieses schuleigene Konzept ist mehr als nur eine Sammlung von Verhaltensrichtlinien – es ist ein Versprechen, das wir unseren Kindern geben, um sie auf ihrem Weg zu starken, verantwortungsbewussten und sozial kompetenten Persönlichkeiten zu begleiten.
Die 5 goldenen Regeln sind ein Leitfaden, der unsere pädagogische Arbeit unterstützt und den Rahmen für ein achtsames sowie respektvolles Miteinander bildet. Sie sind klar, verständlich und für alle Beteiligten verbindlich. Sie bieten uns die Möglichkeit, einheitlich zu handeln und dabei die Individualität eines jeden Kindes zu fördern.
Unser Ziel ist es, eine Schulkultur zu schaffen, in der sich jeder gesehen, gehört und wertgeschätzt fühlt – eine Kultur, in der Vertrauen, Respekt und Verantwortung im Mittelpunkt stehen. Wir wollen unseren Schülerinnen und Schülern zeigen, dass diese Werte nicht nur leere Worte sind, sondern in jeder Interaktion und Entscheidung gelebt werden.
Natürlich bedeutet die Einführung einer solchen Konzeption Veränderung – und Veränderung erfordert Engagement und Zusammenarbeit. Jeder von uns hat eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung dieser Grundsätze. Gemeinsam müssen wir die 5 goldenen Regeln in unserem Schulalltag verankern, sie in jeder Unterrichtsstunde, in jeder Pause und bei jedem Gespräch zum Leben erwecken. Es liegt an uns, als Vorbilder voranzugehen und diese Prinzipien authentisch zu verkörpern.
Wir sind überzeugt, dass wir diese Herausforderung gemeinsam meistern werden. Lasst uns diese Chance nutzen, um die St. Norbert-Schule Vreden zu einem noch stärkeren Ort des Lebens, Lernens und Leistens sowie der Gemeinschaft und des gegenseitigen Respekts zu machen.
So können wir Großes erreichen. Gemeinsam können wir das Beste für unsere Schülerinnen und Schüler herausholen. Lasst uns die 5 goldenen Regeln nicht nur lehren, sondern sie leben – jeden Tag aufs Neue. Lasst uns jetzt die Ärmel hochkrempeln und das Fundament für eine nachhaltige Zukunft legen."
In den ersten Wochen nach den Sommerferien und während der Elternabende wurde das neue Konzept den Kindern und ihren Familien schrittweise nähergebracht. Die 5 goldenen Regeln wurden zudem in Gesprächen im Unterricht, im Ganztag und in den Betreuungsgruppen weiter ausdifferenziert und hielten Einzug in den Alltag des Schullebens.
Zur Einführung und als Gesprächsimpuls hörten die Kinder folgende Worte der Schulleitung:
"Wir haben eine spannende Ankündigung für euch. Diese Woche werden wir an jedem Tag eine der 5 goldenen Regeln kennenlernen, die uns helfen wird, als Gemeinschaft enger zusammenzuwachsen und noch mehr Freude zu haben.
Stellt euch einmal verschiedene Sportarten vor, die ihr kennt. Beim Fußball zum Beispiel kann die Mannschaft nur gewinnen, wenn jeder seine Aufgabe kennt und alle zusammenarbeiten. Oder denkt an Völkerball: Um erfolgreich zu sein, muss man sich gegenseitig helfen, schnell reagieren und fair spielen.
Ein anderes Beispiel ist das Tauziehen: Wenn wir gemeinsam als Team am Seil ziehen, können wir nur gewinnen, wenn alle gleichzeitig und mit voller Kraft ziehen. Jeder muss sich auf den anderen verlassen können, und das geht nur, wenn wir zusammenarbeiten und uns an die Regeln halten.
Genauso ist es in unserer Schule. Die 5 goldenen Regeln helfen uns dabei, fair und freundlich miteinander umzugehen, damit sich jeder wohlfühlt und wir als Gemeinschaft stark sind.
Also lasst uns als Team zusammenhalten und gemeinsam Spaß haben – genauso wie beim Tauziehen, Völkerball oder Fußball. Wir sind schon sehr gespannt darauf, wie wir die 5 goldenen Regeln gemeinsam umsetzen werden."
Die 5 goldenen Regeln tragen jeweils ein leicht verständliches und gut einprägsames Gewand, unter dem sich aber viel Inhalt befindet. Und mit dem Wachstum und der Entwicklung der Kinder, steigern sich von Schuljahr zu Schuljahr auch die Kompetenzen und Erwartungen.
Ich halte die Schule sauber.
Ich bin da, wo ich sein soll.
Ich bin fair, freundlich und respektvoll.
Ich schaffe vieles allein, finde aber immer Hilfe.
Ich achte mein, dein und unser Eigentum.
Wenn eine Schule mit allen kleinen und großen Menschen nach gemeinsamen Maßstäben achtsam uns respektvoll zusammenleben möchte, dann dürfen die 5 goldenen Regeln eines nicht: einschüchtern, ausgrenzen oder Hilflosigkeit erzeugen.
Daher ist es die wichtigste Basis allen Handelns, den universellen Charakter der 5 goldenen Regeln zu erkennen. Sie sind eben so formuliert, dass sie in nahezu jeder Situation passen und als Selbstverständlichkeit Anwendung finden.
"Stell dir vor, du bist ein Schwimmanfänger, der gerade erst lernt, im Wasser zu schwimmen. Am Anfang ist alles neu und ein bisschen ungewohnt. Du übst mit Schwimmflügeln oder einem Schwimmbrett und hast immer einen Erwachsenen in der Nähe, der dir hilft und dich sicher hält.
Mit der Zeit wirst du immer sicherer im Wasser. Du lernst, wie man die Arme und Beine richtig bewegt, um vorwärtszukommen, und merkst, dass du schon vieles allein schaffst. Vielleicht kannst du schon ein paar Meter ohne Hilfe schwimmen oder unter Wasser tauchen. Das ist ein tolles Gefühl, weil du merkst, dass du selbstständig wirst.
Aber was ist, wenn du auf einmal nicht weiterkommst oder Angst hast, ins tiefere Wasser zu gehen? In solchen Momenten ist es wichtig, kurz nachzudenken: Kannst du das Problem selbst lösen? Vielleicht hilft es, einen Moment ruhig zu atmen oder dich an das zu erinnern, was du im Schwimmkurs gelernt hast.
Wenn du merkst, dass du allein nicht weiterkommst oder dich unsicher fühlst, ist das völlig in Ordnung! Du kannst immer deinen Schwimmlehrer oder einen Erwachsenen um Hilfe bitten. Sie sind da, um dich zu unterstützen und dir zu zeigen, wie du sicher weiterkommst.
Die goldene Regel hierzu lautet: Ich schaffe vieles allein, finde aber immer Hilfe. Das bedeutet, dass du immer mehr lernst und mutiger wirst, aber auch weißt, dass es okay ist, um Hilfe zu bitten, wenn du sie brauchst.
So wirst du Stück für Stück ein besserer Schwimmer und fühlst dich im Wasser immer wohler – mit der Sicherheit, dass du nicht alles allein schaffen musst und immer jemanden hast, der dir zur Seite steht."
Ein Kind, das dieses Beispiel für sich verinnerlicht hat, ist auch bereit, mit Unterstützung eines Erwachsenen kritisch an persönlichen Baustellen wie Eigenverantwortung und Zuverlässigkeit zu arbeiten. Beide Seiten einer Medaille sollen betrachtet werden, nur so formen sich Persönlichkeiten.
"In unserer Schule haben wir 5 goldene Regeln, die uns helfen, gut miteinander auszukommen. Eine dieser Regeln heißt: Ich achte mein, dein und unser Eigentum. Das bedeutet, dass wir alle gut auf unsere eigenen Sachen, die Sachen der anderen und die Dinge in der Schule aufpassen.
Stell dir vor, du hast ein neues Fahrrad. Du würdest bestimmt nicht wollen, dass jemand es kaputt macht oder einfach benutzt, ohne zu fragen. Genauso ist es mit dem Tablet, das du im Unterricht einsetzt. Es ist wichtig, dass niemand es herunterfallen lässt oder darauf herumkritzelt, weil du es später noch benutzen musst.
Auch deine Schultasche, in der all deine Hefte und Bücher sind, ist wichtig. Wenn sie in die Ecke geworfen wird oder jemand Sachen herausnimmt, ist das nicht in Ordnung. Deshalb passen wir gut auf alle Sachen auf und behandeln sie so, wie wir es uns für unsere eigenen Dinge auch wünschen."
Bei uns kann jedes Kind zur LEGENDE werden. Was verbirgt sich hinter diesem Versprechen? Die 5 goldenen Regeln sind ein Projekt mit Nachhaltigkeit – auf einem gemeinsamen Weg hin zu legendären Persönlichkeiten. In jedem Halbjahr ihrer Grundschulzeit bewegen sich die Kinder auf ein neues Ziel hin.
Klasse 1: STARTER und DURCHSTARTER
Klasse 2: KENNER und EXPERTE
Klasse 3: PROFI und VOLLPROFI
Klasse 4: WELTKLASSE und LEGENDE
Als Anerkennung und zum Sammeln gibt es während der vollständigen Grundschulzeit insgesamt 8 Armbänder. Damit die 5 goldenen Regeln konstant reflektiert werden, erhalten die Kinder jeweils am Ende einer Woche ein Daumensymbol in einem persönlichen Heftchen. Zeigt der Daumen nach oben, sind die Tage vorbildlich verlaufen. Zeigt er zur Seite, gab es häufiger Situationen, in denen wiederholt und berechtigt über einzelne Regeln gesprochen werden musste; dann wird auf jeden Fall ein ehrliches, gemeinsames und messbares Teilziel für die kommende Woche vereinbart. Zeigt ein Daumen nach unten, dann sprechen wir schon über Verhalten, das mit voller Absicht und starker Deutlichkeit über die Grenzen der 5 goldenen Regeln hinausgegangen ist – Verhalten, das auch keine Familie zu Hause tolerieren würde.
Positives Verhalten gilt als Vorbild. Wenn der Weg für einzelne nicht so einfach ist, helfen Begleiter als vertraute Partner. Über Verständnis, Vertrauen und Konsequenz soll niemand zurückgelassen werden. Das Team der Norbertschule und die Gemeinschaften der Klassen und Gruppen möchten jedem die Chance eröffnen, zur LEGENDE zu werden. Anerkennung und Kritik sowie Stärkung und Unterstützung sind die Werkzeuge individueller schulischer Wertschätzung.
Damit die Zeitspannen zwischen den Halbjahreszielen nicht zu lang werden, veranstaltet die Norbertschule regelmäßig besondere Events, um das Bewusstsein für die Besonderheit der 5 goldenen Regeln zu schärfen. Vor den Herbstferien konnten sich nun alle Kinder klassenweise in der Sporthalle auspowern. Dort wurden der große aufblasbare Kletterparcours und die Hüpfburg der Schule aufgebaut. Welches Highlight vor den Weihnachtsferien ansteht, wird noch nicht verraten.
Ein erstes Zwischenfazit ist möglich: Der Alltag in der Schule hat sich seit Beginn des Konzepts bereits spürbar verändert. Kinder und Erwachsene berichten vermehrt von Gesten der Höflichkeit. Achtsamkeit und Respekt führen zu Entspannungen. Das Sehen, Hören und Wertschätzen wird bei den Kindern als motivierend und lohnend empfunden. Vertrauen und Verantwortung stärken das Gemeinschaftsgefüge. Kinder und Erwachsene erkennen und vereinbaren schneller und zielführender Handlungsaufträge.
Demnach ist man in der St. Norbert-Schule Vreden zuversichtlich, dass das eigens erdachte Konzept nach seiner Erprobung im laufenden Schuljahr in weitere Runden gehen kann.
(14.10.2024)
Im Herzen der Vredener Norbertschule liegt ein verborgener Ort, der nun durch eine Projektförderung aufblühen kann und zu einer kleinen Lernwelt für die Schülerinnen und Schüler wird: Der Innenhof der Schule wird nach und nach in eine attraktive grüne Oase verwandelt, in der die Kinder die Natur nicht nur hautnah erleben, sondern aktiv mitgestalten können.
Dieses innovative Vorhaben ist das Ergebnis einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit Eltern und außerschulischen Partnern aus der Region. Es setzt ein klares Zeichen für Nachhaltigkeit und unterstreicht zugleich die Bedeutung des ländlichen Raums und seiner Produkte.
Der Innenhof, der früher für besondere Aktionen aufwändig vorbereitet werden musste sowie in seiner Nutzung stark wetterabhängig war, wird jetzt mehr und mehr zu einem dauerhaften Ort der naturnahen Beschäftigung, des geselligen Zusammenkommens sowie des aktiven Lernens.
Eine große Überdachung, zahlreiche feste Sitzgelegenheiten sowie verschiedene thematische Beete werden angelegt. Gerade bei den Beeten kommt den Kindern der Schule eine wichtige Aufgabe zu. Die Schülerinnen und Schüler übernehmen Verantwortung für "ihre" Pflanzen und sehen dabei, wie beispielsweise Gemüse und Kräuter wachsen.
Diese praktische Erfahrung fördert nicht nur den Bezug zur Natur, sondern vermittelt auch wichtiges Wissen über Nachhaltigkeit und ökologisches Handeln. Dennoch wird der Innenhof weit mehr als ein Garten. Er wächst zu einem Lernort heran, der Kinder für die Natur begeistert, ihnen aber auch naturnahen Raum für Aktivitäten bietet: lesen, forschen, entdecken, kreativ sein, Spaß und Freude haben, …
Die St. Norbert-Schule Vreden hat einen Weg gefunden, einen verborgenen Ort mitten im Schulkomplex zu öffnen und zu einem lebendigen Verweil- und Lernraum zu machen – zu einem Ort, an dem Kinderwelten nachhaltig gestaltet werden können. Die Kinder und die Erwachsenen freuen sich auf das Fortschreiten und den Abschluss der Arbeiten.
Ein herzliches Dankeschön gilt schon heute all den Unterstützern des Projekts, insbesondere den fleißigen Helfern aus der Elternschaft sowie aus dem Team der Schule. Die Fotos erlauben einen Blick auf den aktuellen Stand der Maßnahme. Es wird weiter berichtet.
(14.10.2024)
Besondere Gesten haben oft große Wirkung. Ein Beleg dafür ist der Besuch von 42 Kindern der Vredener Norbertschule im niederländischen Freizeitpark Slagharen in der letzten Septemberwoche.
Wenn Schule mit ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nah bei den Familien ist, nimmt sie auch Anteil am Leben außerhalb von Bildung und Erziehung. Dann sieht sie, dass Bedingungen und Schicksale schon für Kinder starke Herausforderungen darstellen können.
Mit vollständiger finanzieller Unterstützung durch das Bündnis für Familie in Vreden war es nun möglich, einen Tag voller Abwechslung und Freude zu verwirklichen. Im pädagogischen Austausch zwischen den Klassenleitungen und der schulischen Sozialarbeit hatte man dazu die teilnehmenden Kinder umsichtig ausgewählt und eingeladen.
In den Klassengemeinschaften wurde der Ausflug als besonderes Ereignis thematisiert, um das Verständnis für die Auswahlentscheidungen zu schaffen. Die Schule ist dabei stolz auf das soziale Empfinden all ihrer Kinder. Denn auch wenn viele gerne mitgefahren wären, konnten sie die beispielhaften Auswahlgründe gut nachvollziehen: ein familiärer Schicksalsschlag, der plötzliche Umzug weg aus dem vertrauten Umfeld, die ansonsten fehlenden Möglichkeiten, …
Die Kinder wurden im Freizeitpark in vier Gruppen von jeweils zwei Erwachsenen begleitet. Und die Großen erhielten durch den Spaß und die Ausgelassenheit der Kleinen so viel Dankbarkeit. Ein Junge einer dritten Klasse saß in der waghalsigen Achterbahn neben dem Schulsozialarbeiter und spürte dessen Respekt vor der rasanten Fahrattraktion. Die dann folgende Äußerung des gerade Neunjährigen beeindruckte: "Hab keine Angst! Du hast mir schon so viel geholfen, jetzt bin ich für Dich da!"
Als Schule möchten wir ein großes Dankeschön an das Bündnis für Familie in Vreden richten. Wir bedanken uns im Namen aller Beteiligten für die Rundumfinanzierung (Busfahrt, Eintritt, Verpflegung) im Rahmen der Aktion CHANCENSTERNE.
Weiteres zum Hintergrund:
Die St. Norbert-Schule Vreden hat im Zuge der schulischen Sozialarbeit das Projekt CHANCENSTERNE ins Leben gerufen. Die auf Nachhaltigkeit ausgelegte Reihe hat sich vorgenommen, mit geöffneten Ohren, Augen und Herzen durch die Schulgemeinde zu gehen, um Träume und Wünsche der Kinder einzufangen. In der Folge sollen dann Partner- und Patenschaften generiert werden, die an der Verwirklichung beteiligt sind, z. B. finanziell, organisatorisch oder personell. Hierbei steht klar im Vordergrund, dass im Besonderen für jene Kinder Hürden abgebaut werden sollen, denen der Zugang zu bestimmten positiven Erlebnissen und Erfahrungen ansonsten verwehrt bleiben würde. Elternarbeit und lokale wie regionale Kooperationen spielen in diesem Kontext eine grundlegende Rolle. Zudem nehmen die Bereiche der Inklusion und der Integration einen wesentlichen Stellenwert ein. Das große Ziel ist es, über schöne Zeiten und Wertschätzung feste und stärkende Bindungen aufzubauen, um dadurch die Möglichkeit zu erlangen, die Lebenswege der Heranwachsenden als fairer und verlässlicher Partner begleiten zu können. Positive Zuwendung schafft Vertrauen, und Vertrauen schafft Sicherheit. Damit sind im präventiven Sinn auch das Vertrauen und die Sicherheit gemeint, für die jeweils persönliche Zukunft der Kinder gerade Bahnen zu gewährleisten.
Wir greifen Träume und Wünsche auf und organisieren dann eine kindgerechte Umsetzung – unter Einbeziehung von Sponsoren und ehrenamtlichem Engagement. Die Anlässe sind vielfältig und können oft in Verbindung mit freizeitbezogenen Aktivitäten gesehen werden. So werden z. B. Stadionbesuche oder Begegnungen mit Profis ermöglicht. Ebenso lässt sich die Fahrt in einen Freizeitpark, zur Kartbahn oder in ein Museum realisieren. Da sich die Bestrebungen in erster Linie an Kinder und Familien richten, die – in welcher Form auch immer – eine Benachteiligung oder eine außergewöhnliche Situation erfahren, steht nicht jede Handlung unmittelbar im öffentlichen Mittelpunkt. Ebenso wird auf eine ausgeglichene Umsetzung für Mädchen und Jungen geachtet.
(06.10.2024)
Am ersten Tag im Oktober stand für alle Kinder der dritten Klassen der Norbertschule ein spannender Termin in der Stiftskirche auf dem Programm. Gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern konnten sie dort gruppenweise auf eine Zeitreise gehen, und zwar zurück in Vredens interessante Vergangenheit.
Der Historiker Dr. Volker Tschuschke zog die Kinder und Erwachsenen auf unterhaltsame Weise in seinen Bann und erzählte von der Gründung der Stiftskirche durch den Billunger Grafen Walbert. Staunend stellten die Kinder fest, dass seit damals beinahe 1200 Jahre vergangen waren.
Vor der Grabplatte einer Äbtissin bestaunten die Schülerinnen und Schüler die prunkvolle Kleidung der Stiftsdamen. Denn vor einem Jahrtausend gab es sogar eine Prinzessin in Vreden: die Tochter des sächsischen Kaisers Otto ll. Sie hieß Prinzessin Adelheid und empfing im Jahr 1024 den neuen König und späteren Kaiser Konrad ll. Der Name war den Kindern in einem anderen Zusammenhang geläufig, jedoch ist sie nicht zu verwechseln mit der Kurfürstin und Heldin Adelheid aus der Serie "Die Schule der magischen Tiere".
Dr. Tschuschke erzählte vom Leben der Stiftsdamen in Vreden und warum es hier zwei Kirchen gibt. Eine von vielen Fragen der Kinder richtete sich auf die Anzahl der Etagen der Stiftskirche, und so machte man sich auf in die Krypta. Dort erzählte Dr. Tschuschke von seiner Kindheit, als er glaubte, so müsse die Höhle für einen Piratenschatz ausgesehen haben.
Vorbei am großen Modell der Stiftskirche, welches der Opa eines Schülers gebaut hat und zum Staunen einlädt, ging es zum Ewigen Licht und dem Tabernakel. Hier erfuhren die Kinder die Bedeutung des Lichts, das wie bei einer Ampel sagt: "Stopp, halte inne!"
In der Sakristei bewunderten die Schülerinnen und Schüler die Gewänder der Priester. Einige von ihnen probierten zum ersten Mal ein Messdienergewand an und führten so ihre Klasse zum Marienbild. Hier konnten die Kinder das "Gegrüßet seist du, Maria" mitbeten – oder waren eingeladen, einige Momente der Ruhe zu genießen.
Bald beginnt für viele Kinder die Vorbereitung auf die Erstkommunion. Viele von ihnen freuen sich nun schon auf eine weitere Führung. Dann heißt es, die Kirche mit einer Taschenlampe zu erkunden.
(06.10.2024)
Für jedes Kind gibt es zum Schulstart eine Warnweste.
Quelle: ADAC Stiftung
Quelle: ADAC e.V.
Quelle: ADAC Stiftung
Der Schulanfang ist für Kinder eine aufregende Zeit, in der sie viele wichtige Schritte in Richtung Selbstständigkeit zu meistern haben. Den Erwachsenen fällt hier die verantwortungsvolle Aufgabe zu, die Sicherheit der Kinder im Blick zu haben. Bereits kurz nach der Einschulung beginnt die dunkle Jahreszeit. Jetzt ist es sehr wichtig, die jungen Verkehrsteilnehmer*innen sichtbar zu machen. Denn im Straßenverkehr gilt die einfache Gleichung: Sichtbarkeit = Sicherheit.
Zur Förderung der Schulwegsicherheit stellt der Förderverein der Vredener Norbertschule den Schulstartern als Geschenk jeweils eine Warnweste zur Verfügung. Einfach über der Kleidung getragen, machen sie die Schüler*innen auch bei Dunkelheit schon auf weite Distanz deutlich sichtbar. Dies ist ein Pluspunkt für die Vermeidung von Unfällen im Straßenverkehr. Das Ziel ist klar: In puncto Sichtbarkeit bei Dunkelheit sollen die Kleinsten zu den Größten werden.
Warum die Weste so wichtig ist:
Die Gründe liegen auf der Hand – oder besser: auf der Straße. In Deutschland werden jedes Jahr rund 30.000 Kinder in einen Verkehrsunfall verwickelt. Weil allen die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr besonders am Herzen liegt, möchten Förderverein und Schule gemeinsam mit den Eltern dagegen ein deutliches Zeichen setzen. Schließlich sind die jungen Verkehrsteilnehmer*innen keine kleinen Erwachsenen. Vielmehr haben Kinder in ihrer allgemeinen Entwicklungsphase noch entscheidende Nachteile. Um diese gezielt auszugleichen, muss die Sichtbarkeit der Kinder maximiert werden – vor allem bei Dunkelheit.
Warum Kinder stärker gefährdet sind:
Geringere Körpergröße: Da Erstklässler*innen kleiner als Erwachsene sind, werden sie von anderen Verkehrsbeteiligten erst verspätet oder gar nicht wahrgenommen.
Kleineres Sichtfeld: Durch unzureichenden Überblick können Kinder viele Gefahrensituationen nicht ausreichend erkennen und einschätzen.
Schwächeres Ortungsvermögen: Weil Kinder die Geräusche ihrer Umwelt noch nicht gut lokalisieren können, sind sie im Straßenverkehr zusätzlich benachteiligt.
Längere Reaktionszeit: Kinder können noch nicht so schnell reagieren. Zum Anhalten oder Ausweichen fehlt ihnen in riskanten Situationen deshalb oft die nötige Zeit.
100 Meter – ein Vorsprung, der entscheiden kann:
Im Straßenverkehr zählen oft Meter und Sekunden – zum Bremsen oder Ausweichen. Deshalb ist in kritischen Situationen ein Vorsprung entscheidend – gerade bei Dunkelheit und schlechter Sicht. Kinder und andere Verkehrsteilnehmer*innen gewinnen dadurch wertvolle Zeit, um angemessen reagieren zu können. Denn: Ein Auto, das 50 km/h fährt, benötigt bei einer Notbremsung noch etwa 28 m, bis es zum Stehen kommt.
Folgende Richtwerte machen deutlich, wie riskant dunkle Kleidung bei Dunkelheit im Straßenverkehr sein kann und wie das Tragen der leuchtenden Weste die Sichtbarkeit und damit die Sicherheit für Kinder erhöht.
Dunkle Kleidung: Das Kind lässt sich erst aus ca. 25 m Entfernung erkennen. Dadurch wird es aus einem Auto heraus eindeutig zu spät wahrgenommen, um noch rechtzeitig zu bremsen. Höchste Unfallgefahr!
Helle Kleidung: Das Kind wird aus ca. 40 m Entfernung erkannt. Es bleibt schon deutlich mehr Zeit, um möglicherweise rechtzeitig zu bremsen. Die Gefahr ist etwas reduziert.
Sicherheitsweste: Das Kind wird aus bis zu 140 m Entfernung erkannt. Autofahrer*innen sehen das Kind also früh genug, um rechtzeitig zu bremsen.
Der Inhalt dieser Mitteilung der St. Norbert-Schule Vreden wurde in Teilen dem Presseportal der ADAC Stiftung entnommen.
(09.09.2024)
Das Schuljahr 2024/2025 ist der Zeitpunkt, an dem wir mit unseren Kindern in die Super-Helden-Fabrik des Vredeners Bernd Liesbrock einsteigen können. Bereits im vergangenen Jahr haben unsere damaligen 3. Klassen erste intensive Erfahrungen mit dem Angebot rund um Selbstbehauptung und Persönlichkeitsstärkung machen dürfen.
Weitere Informationen zur Super-Helden-Fabrik finden Sie übrigens auf deren Homepage: https://super-helden-fabrik.de
Um das Projekt langfristig und nachhaltig einzurichten, hat der Westmünsterlandverein e.V. (https://westmuensterlandverein.de) sein gemeinnütziges Engagement zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen mit den finanziellen Möglichkeiten des LEADER-Förderprogramms Berkel Schlinge (https://berkel-schlinge.de) verknüpft.
Ab Klasse 2 startet fortan das Super-Helden-Training und setzt sich mit entsprechenden Aufbaumodulen im 3. und 4. Schuljahr fort.
Damit nun unmittelbar für alle Klassen 2 bis 4 der Einstieg bzw. die Fortführung gelingt, passt Herr Liesbrock das Konzept teilweise an. So wird niemand vergessen, und alle Kinder finden während ihrer Grundschulzeit gleichermaßen Beachtung.
Ab Ende November setzen unsere 4. Klassen ihr Super-Helden-Training mit einem Aufbaukurs fort, da sie bereits im 3. Schuljahr von dem Konzept profitieren konnten.
Im Januar und Februar steigen unsere 2. Klassen dann mit jeweils zwei Basisteilen ein.
Ende Februar beginnt der 3. Jahrgang.
Ein Super-Helden-Termin umfasst immer vier Schulstunden. Die genauen Tage für die einzelnen Klassen erfahren die Eltern rechtzeitig über die Klassenleitungen.
Wir freuen uns auf eine tolle Zusammenarbeit mit der Super-Helden-Fabrik.
(02.09.2024)
Die St. Norbert-Schule Vreden begrüßt mit Freude und Herzlichkeit ihre neuen Kinder in den Einschulungsklassen. Spannende Monate stehen allen bevor. Wir blicken einem tollen Schuljahr 2024/2025 entgegen und werden gemeinsam eine erfolgreiche Grundschulzeit meistern.
(22.08.2024)
Wir freuen uns sehr darüber, dass Leon Damer zum 01.08.2024 seine Tätigkeit als Sozialpädagoge an unserer Schule aufgenommen hat. Herr Damer ist bereits seit vielen Jahren mit der St. Norbert-Schule Vreden verbunden. Zunächst absolvierte er die Ausbildung zum Erzieher und war in diesem Bereich im Kindergarten und in unserem Ganztag beschäftigt. Berufsbegleitend konnte er im Sommer 2022 das Studium der Sozialen Arbeit und Sozialpädagogik mit erfolgreicher staatlicher Anerkennung beenden.
Herr Damer wird fortan als Sozialpädagoge für die Schuleingansphase zuständig sein. Damit ist der Start ins Schulleben sein besonderes Handlungsfeld. Als Schnittstelle zwischen Kindergarten und Schule sowie als fachlicher Partner der Kinder in den Klassen 1 und 2 will er mit Eltern und dem schulischen Team das Leben, Lernen und Leisten am Anfang der Grundschulzeit bestmöglich mitgestalten.
(03.08.2024)
Seit dem Jahr 2020 gibt es den Medienkompetenzrahmen NRW für Grundschulen. Dabei wird das Ziel verfolgt, dass die Schüler*innen einen Zugang zur digitalen Welt erhalten. Auch die St. Norbert-Schule Vreden beschäftigt sich damit: Wie kann ein kindgerechter und entwicklungsorientierter Einstieg in die digitale Welt in der Grundschule gelingen?
Ein Bereich zur Beantwortung der Frage ist das Themenfeld der Robotik. Zusammen mit kleinen Robotern lernen die Kinder die Funktionsweisen und die grundlegenden Prinzipien der digitalen Welt kennen und verstehen. Sie erfahren, wie sie einen Roboter programmieren können und welche Methoden und Denkweisen sich hierzu anbieten.
Genau auf diesem Feld kann sich nun die Vredener Grundschule noch gezielter aufstellen und neben einer Robotik-AG auch erweiternd den Sachunterricht in den Blick nehmen und dort verschiedene Kompetenzen vermitteln. Mit einer großzügigen Spende seitens der Sparkassenstiftung wurden verschiedene Bodenroboter angeschafft, die es den Kindern ermöglichen, Vermutungen anzustellen, Bewegungsabläufe zu planen und spielerisch problemlösendes Denken zu trainieren. Die Kinder und alle Beteiligten der St. Norbert-Schule Vreden freuen und bedanken sich sehr.
(04.07.2024)
Auch im Schuljahr 2023/2024 konnte die Vredener Norbertschule wieder eine Niederländisch-AG anbieten.
Das freiwillige Angebot richtete sich an Kinder der dritten und vierten Klassen. Auf Grund der hohen Nachfrage wurde die AG von den Weihnachtsferien bis zu den Osterferien für die Kinder der vierten Klassen und von den Osterferien bis zu den Sommerferien für die Kinder der dritten Klassen realisiert.
Einmal in der Woche trafen sich interessierte Schülerinnen und Schüler mit Frau Ahler und Frau Holtkamp, um gemeinsam erste Begegnungen mit unserem Nachbarland und der niederländischen Sprache zu erleben.
Es wurden Begrüßungen und Verabschiedungen geübt und spielerisch neue Inhalte gelernt: Zahlen, Farben, Kleidung, Gefühle, typische Feste in den Niederlanden und das Einkaufen auf einem niederländischen Markt. Passend zum Thema "Op de markt" wurde beim jeweils letzten Treffen der Niederländisch-AG ein kleiner Marktstand aufgebaut, und die Kinder hatten zum Beispiel die Möglichkeit, selbst Pommes zu bestellen – natürlich auf Niederländisch.
So fanden schöne Abschlusstreffen der Niederländisch-AG statt. Wir bedanken uns bei allen Kindern für das große Interesse: Het was gezellig!
(03.07.2024)
"Völlig losgelöst von der Erde ..." hallte es am letzten Juniwochenende durch die epcan-Arena beim FC Vreden, als die Kinder der Vredener Norbertschule den Sparkassen-Cup ausspielten. Passend zur aktuell laufenden Europameisterschaft 2024 organisierte die Grundschule in Kooperation mit dem FC Vreden das traditionelle Fußballturnier und konnte außerdem durch die Unterstützung des Deutschen Fußball-Bundes bei allen interessierten Kindern verschiedene Fußballabzeichen abnehmen.
Vorab: Der Sparkassen-Cup erwies sich auch in diesem Jahr als eine Erfolgsgeschichte in jeglicher Hinsicht. Das Wetter spielte mit, die Eltern feuerten tatkräftig an und sorgten für Stimmung, der Grill- und Kuchenstand war ausverkauft, die Schiedsrichter hatten wenig zu tun und am allerwichtigsten: Die Kinder waren voll in ihrem Element – ein Fußballfest eben!
Organisatorisch kennzeichnete sich das Turnier durch vier Gruppen. Jeder Jahrgang spielte im Meisterschaftsmodus (Hin- und Rückspiel) untereinander. Spannende Spiele, schöne Tore und müde, aber strahlende Kinderaugen waren am Ende bezeichnend für das Turnier.
Als feierlichen Abschluss erhielten alle Kinder eine Medaille, jede Mannschaft einen Pokal und die Mitglieder der Siegerteams sogar jeweils einen eigenen Fußball. In Jahrgang 1 konnte sich die Klasse 1a, in Jahrgang 2 die Klasse 2a, in Jahrgang 3 die Klasse 3e und in Jahrgang 4 die Klasse 4b/4e am erfolgreichsten durchsetzen. Allen Beteiligten gilt ein riesiges Dankeschön!
Die Fußballbegeisterung setzte sich noch über das Turnier hinaus fort, denn die Fußball-AG des Schuljahres 2023/2024 durfte als Abschlussevent das Deutsche Fußball-Museum in Dortmund besuchen.
(29.06.2024)
Als zertifizierte Euregioprofilschule pflegt die Vredener Norbertschule Bildungskontakte mit den Niederlanden und ermöglicht den Kindern und Lehrkräften einen besonderen sprachlichen, kulturellen und landeskundlichen Austausch. Auch auf Seiten der Stadt Vreden als Schulträger wird dieses Bestreben organisatorisch und finanziell unterstützt, was gerade die nachhaltige Prägung dieser Generation als Europäer*innen voranbringt. Nationalismus und Ausgrenzung lassen sich am besten vermeiden, wenn Gemeinschaft, Gemeinsamkeiten und das Interesse an Verschiedenheit durch bleibende Erfahrungen positiv verankert werden.
So konnten sich im Frühsommer 2024 wieder zahlreiche Klassen auf den Weg ins niederländische Eibergen machen, um auf dem originalgetreuen Nachbau eines historischen Plattbodenschiffs der "Stichting Berkelzomp (Marke Mallem)" über die Berkel zu fahren. Um das "schippersdiploma" zu erlangen, hieß es für jeden einzelnen zudem: manövrieren, Kurs halten, drehen, rückwärtsfahren, navigieren (Backbord und Steuerbord) und einen Kreuzknoten binden. Die Vredener Kinder erwiesen sich als perfekte Nachwuchskapitäne.
Das Landprogramm entlang der Berkel wurde durch schulisches Personal vorbereitet und begleitet. Tageweise kamen aus dem Team der St. Norbert-Schule Vreden Sabrina Tenhumberg (Lehrkraft, Koordinatorin im Kontext Euregioprofilschule) und Margot Waning (Erzieherin, ausgebildete Naturtrainerin) hinzu.
Die Stadt Vreden hat auf Grundlage der städtischen Förderrichtlinie für Begegnungen im grenznahen niederländischen Raum die Kosten für Bustransfer, Bootstouren und Personaleinsatz für alle Gruppen bezuschusst.
Nach der Ankunft an der "Mallumse Molen" wurden die Klassen jeweils geteilt. Eine Hälfte bestieg sodann einen rekonstruierten "berkelzomp" mit dem Namen "Snippe", um eine circa einstündige Tour über die Berkel zu beginnen. Den Kindern wurde erklärt, dass mit dem Elektromotor heute eine moderne Fortbewegung möglich ist, früher jedoch das Staken mit Holzstangen oder Treideln durch am Ufer laufende Pferde erforderlich war. In der ersten Zeit fuhr das Schiff über den breiteren und begradigten Abschnitt der Berkel. Doch auf einmal bog der Steuermann in einen alten, größtenteils naturbelassenen Bereich ab. Die Besatzung fühlte sich gleich wie in einer verwunschenen Traumwelt.
Mit Hilfe von Schaukarten oder Beschreibungen entdeckten und benannten die Kinder viele heimische Vögel. Insgesamt gab es Blesshühner, Stockenten und Haubentaucher zu sehen – und an zwei Stellen (vielleicht) sogar den blitzschnellen Eisvogel. Mehrmals stoppte das Boot unterwegs, um Messungen und Wasseruntersuchungen durchzuführen. Mittels eines Stabes wurde zum Beispiel die Wassertiefe (etwa 1,50 Meter) ermittelt, und mit Lackmuspapier konnte der pH-Wert des Wassers (unbedenklich) bestimmt werden. Natürlich erzählten die Begleiter auch die ein oder andere Anekdote aus jener Zeit, als die Berkelschifffahrt noch eine bedeutsame wirtschaftliche Größe in der Region darstellte. So kamen beispielsweise nur selten die transportierten Geneverfässer mit ihrem Startinhalt am Ziel an. Vielmehr befand sich darin schlussendlich reichlich Berkelwasser, um die Wegzehrung zu vertuschen. Musste einmal ein Schiffer allein eine Fuhre Torf befördern, so wurde die Steuerstange verlängert, und der Steuermann brachte das Schiff hoch auf der Fuhre thronend an seinen Bestimmungsort, da er ansonsten hinter der Ladung gar nichts hätte sehen können.
Das Highlight des Tages war die Fahrt durch die historische Schleuse an der "Mallumse Molen". Um den Höhenunterschied zu überbrücken, spielten Naturkräfte und Technik der Vergangenheit eindrucksvoll zusammen. Die Kinder waren sehr aufgeregt, als sich die einen Schleusentore schlossen und von der anderen Seite her die Wassermassen in das Becken einströmten. Eine Rechenaufgabe bestätigte, dass 250.000 Liter Wasser in Bewegung waren, um das Plattbodenschiff samt Besatzung in dem 4 Meter mal 25 Meter großen Schleusenbecken um 2,50 Meter anzuheben. Die Mädchen und Jungen mussten kräftig helfen und die Taue bändigen, um das Schiff ruhig und am Rand zu halten. Als Lohn für den Schleusenwärter gab es etwas Kleingeld, und die Kinder sangen zum Dank ein Liedchen.
Um zum Schluss die Spannung noch einmal zu steigern, fuhr das Schiff kurz vor seinem Ziel ganz dicht an das Wehr der "Mallumse Molen" heran. Wieder am Ufer stand eine Pause auf dem Programm. Danach wechselten die Gruppenteile. Jene Kinder, die bislang nicht auf dem Wasser gewesen waren, gingen nun an Bord und fuhren die Strecke in umgekehrter Richtung zurück. Für die anderen bot sich jetzt ebenso Interessantes an Land.
Das Landprogramm sollte den Kindern die vielen kleineren Lebewesen am Ufer und in der Berkel näherbringen. Besonderen Spaß bereitete allen das Keschern. Mit Lupengläsern und Bestimmungskarten wurde Beeindruckendes identifiziert. Fazit: Die Berkel verfügt hier über eine sehr gute Wasserqualität, da selbst seltene Exemplare ausgemacht werden konnten.
Für die Gruppen aus Vreden stand am Ende eines jeden Ausflugs fest, dass das Ganze eine tolle, spannende und lehrreiche Sache war. Aus pädagogischer Sicht stellt das Angebot der "Stichting Marke Mallem" in Kombination mit den Naturerlebnisaspekten einen bereichernden Baustein im Sachunterricht und in der euregionalen Begegnung dar.
(14.06.2024)
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