Kinderkonferenz

Kinder haben Rechte – und nehmen sie auch wahr!

Große Konferenz der Kinder am Butenwall

Was beschäftigt und bewegt unsere Kinder? Welche Wünsche, Sorgen und Ideen haben sie? Inwieweit können die Vorschläge, Lösungsansätze und Visionen der Kleinen die Großen zum Handeln veranlassen?    

2024 ist das Jahr des 125. Geburtstags des deutschen Schriftstellers Erich Kästner. Eines seiner Bücher zur politischen Aufklärung unseres Nachwuchses ist die Konferenz der Tiere aus dem Jahr 1949. Der darin enthaltene Leitspruch "Es geht um die Kinder!" ist auch nach Jahrzehnen aktuell und bedeutsam.

Werden die Kinderrechte der Vereinten Nationen hinzugenommen, so lässt sich über deren Grundprinzipien ein weiterer klarer Auftrag an die Erwachsenen formulieren. Vereinfacht ausgesprochen stehen den Kindern Rechte zu, die sie vor Benachteiligung schützen, ihre Entwicklung unterstützen, ihre Interessen sehen und bewahren sowie ihre Beteiligung in vielerlei Hinsicht ermöglichen sollen.

Erich Kästner lässt in seinem Buch alle Tierarten der Erde zusammenkommen, die auf Grund des politischen Wirkens und Irrens der Menschen eine internationale Konferenz einberufen, um Frieden und damit Zukunft zu erreichen. Doch schon bald wird den Tieren klar, dass sie ein paar Tricks anwenden müssen, damit die Menschen sie auch ernst nehmen.

Mit dem Ziel einer gegenseitigen Rücksichtnahme und des gemeinsamen Dialogs möchten die Kinder der Vredener Norbertschule ganz im Geiste Erich Kästners ebenfalls in einen Konferenzmarathon einsteigen. Fragen, Vorschläge und Aufforderungen an die Erwachsenen stehen dabei im Mittelpunkt. Und damit die Kinder den Wert demokratischen Handelns wirklich erfahren, gehört vor allem die Erwartung dazu, dass die Ergebnisse ihrer Konferenz größtmöglich in reale Taten umgesetzt werden.

In einem festen Rhythmus treffen sich fortan je zwei Abgeordnete aus den 21 Klassen der Grundschule am Butenwall. Sie möchten über ihr Recht auf Mitbestimmung Themen diskutieren, Wünsche formulieren und Zukunftsvisionen beschreiben. Ihre Schule, ihr Lebensumfeld in der Stadt und ihre gesellschaftlichen Chancen sind zentrale Anliegen.

Begleitet werden die Kinder im Rahmen des Projekts durch ihren Schulleiter, Marcel Ludwig, der ein solches Partizipationsmodell über seinen Lehrauftrag am Institut für Politikwissenschaft an der Universität Münster mit Studierenden entwickelt und erprobt hat.

Zu einzelnen Sitzungen sollen Profis eingeladen werden, die aus den Bereichen Bildung, Architektur und Stadtplanung, Gesundheit, Hygiene und Ernährung, Politik, Recht und Verkehr, Kirche und Kultur sowie Sport und Freizeit stammen. Dadurch kann die zwangsläufig entstehende Ungeduld innerhalb des Konferenzmarathons gut in weitere Motivation umgemünzt werden. Und ganz wichtige und den Verlauf beeinflussende Fragen lassen sich so viel kurzfristiger beantworten.

Drei Maskottchen werden als Stofftiere die Konferenz der Kinder begleiten – vor allem um eine Übersicht über einzelne Zuständigkeiten zu schaffen: der Flamingo für die Stadt Vreden, das Pferd für das Land Nordrhein-Westfalen und der Adler für die Bundesrepublik Deutschland.

Als Ergebnis ist in einem ersten Schritt eine digitale Ausstellung geplant. Dort soll anschaulich präsentiert werden, was die Abgeordneten der Klassen stellvertretend für alle Schülerinnen und Schüler der St. Norbert-Schule Vreden erarbeitet haben.

In einem zweiten Schritt werden die Fragen, Vorschläge und Aufforderungen des Konferenzmarathons dem Bürgermeister und den im Rat vertretenen Fraktionen überreicht.

"Es geht um die Kinder!"

Die Kinder und die Schule freuen sich auf eine spannende und lehrreiche Zeit.

"Das muss dann aber für alle gelten: ICH – DU – WIR!"

Kinder möchten gleiche Regeln für jeden

Es ist den Kindern ein wichtiges Anliegen, dass Regeln in der Schule für alle gleich gelten und von allen beachtet werden.

In unseren 5 goldenen Regeln sollen sich deshalb nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen wiederfinden.

Bei der Formulierung wurde darauf geachtet, diese schulbezogene Anwendbarkeit zu erreichen.

Hinter dem ICH stehen also alle Personen im Alltag unserer Schule.

Bei uns kann jedes Kind zur LEGENDE werden, und dafür müssen die Erwachsenen legendäre Vorbilder sein.

Little people, BIG DREAMS

Alles beginnt mit großen Träumen ...

Weitere Informationen auf der Sonderseite zur Buchreihe "Little people, BIG DREAMS" (Suhrkamp Verlag AG):

www.littlepeoplebigdreams.de 

"Warum kann mein Freund mit seinem Rollstuhl nicht überall hin?
Ich wünsche mir für ihn eine Schule ohne Hindernisse!"

"Neben der Schule soll ein Supermarkt gebaut werden. Dann sind da noch mehr Autos!
Denken die Erwachsenen auch an uns Kinder und an unsere Sicherheit?"

Weitere Wünsche der Kinder ...

Haustiere in der Schule oder öfter ein Haustiertag

für jedes Kind auf jedem Stuhl ein eigenes Sitzkissen

ein großer Parkplatz für Eltern und Gäste

Hefte mit Rätseln und Malvorlagen für Regenpausen

Klimaanlagen in den Klassen- und Gruppenräumen 

einmal pro Woche ein Eistag mit Eis wie in der Eisdiele

Fahrradstraßen rund um die Schule

mehr Ausflüge mit tollen Zielen in jedem Jahr

Tage, an denen keiner mit dem Auto kommt

neue Spielsachen und Geräte für die Pausen

einmal im Monat ein Tag, an dem alle Müll sammeln

mehr Toiletten in Räumen, die wir selbst gestalten

"Ist es gut für die Umwelt, wenn wir immer mit dem Bus zu einer anderen Sporthalle fahren?
Ich wünsche mir eine größere Sporthalle an unserer Schule!"

"Wenn ich groß bin, möchte ich Architekt werden. Ich habe jetzt schon tolle Ideen, wie meine Traumschule aussehen soll!
Warum fragt keiner nach meinen Wünschen?"

Weitere Fragen der Kinder ...

Warum nehmen mir so viele Leute die Vorfahrt, wenn ich unterwegs bin?

Wieso müssen die Menschen mit den Autos immer so schnell fahren?

Warum parken die Autos so oft dort, wo sie nicht sein dürfen?

Wieso kennen die Erwachsenen die Verkehrsregeln nicht so gut wie die Kinder?

Warum haben manche Straßen nur wenige oder keine Laternen?

Wieso ist in Vreden kein Kino mehr?

Warum gibt es nicht für alle Menschen in Vreden einen Arbeitsplatz?

Wieso sind die Preise in der Eisdiele und im Kiosk so hoch?

Quelle: (c) UNICEF CH-FL / illustriert.ch, www.unicef.de, Deutsches Komitee für UNICEF e.V., Köln

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.